02.10.2014

Neue Endoskopie-Abteilung

Elisabeth-Krankenhaus bezieht neue Endoskopie-Abteilung

Über ein Jahr wurde gebaut. Jetzt ist es soweit: Die neue Endoskopie-Abteilung im Elisabeth-Krankenhaus Kassel ist fertig. Entstanden ist ein 400 Quadratmeter großer Komplex mit vier Untersuchungsräumen. Alle Abläufe sind nach modernsten technischen Vorgaben konzipiert. So laufen Anmeldungen, Befundung, konsiliarische Beurteilungen, Kommunikation mit Stationen und Ärzten und Archivierung von Daten über ein zentrales EDV-System des Hauses.

Die Untersuchungen erfolgen an mit HDTV-Technik ausgestatteten Endoskopie-Arbeitsplätzen. Durch spezielle Zoomtechniken und Farbfilterverfahren sind Einblicke in die Körperregionen von größter Schärfe möglich. Damit können selbst mikroskopisch kleine Tumore erkannt und abgetragen werden. Aber auch großflächige Tumore, etwa im Darm, können mittels der sogenannten endoskopischen Mukosaresektion, durch das Endoskop abgetragen werden. Den Patienten bleibt dadurch oft ein operativer Eingriff erspart.

Für die Koloskopie, umgangssprachlich Darmspiegelung genannt, wird nun Kohlendioxid als Untersuchungsgas verwendet, das weniger Blähungsscherzen beim Patienten verursacht. Durch ein spezielles Scope-Guide-System wird das Koloskop im Darm auf einem zweiten Monitor sichtbar, was das Schienen erleichtert und dem Patienten Schmerzen erspart. Alle Eingriffe erfolgen auf Wunsch der Patienten in tiefer Sedierung oder Narkose und sind somit schmerzfrei. Der neue Aufwachraum der Abteilung verfügt über Tageslicht und ist mit einer aufwändigen Überwachungstechnik ausgestattet.

Bei Erkrankungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse stehen alle technischen Möglichkeiten der ERCP (Endoskopische Retrograde Cholangio- Pankreatikographie) zur Verfügung. Dabei gelingt es zum Bespiel, Gallensteine durch das Endoskop zu entfernen oder bei Gangverschlüssen Ableitungsröhrchen, sogenannte Stents, zu implantieren.

Mit der Endosonographie, einem speziellen Endoskop mit eingebautem Ultraschallgerät, ist es möglich, durch die Schleimhäute hindurch zu sehen bis in die tieferen Regionen der Magen- und Darmwände. Mit speziellen Punktions-nadeln können auch Gewebsproben aus tieferen Regionen entnommen werden. Durch ein spezielles ballongeführtes Dünndarm-Endoskop gelingt der Zugang bis in die tiefsten Abschnitte des Dünndarmes. Hier finden sich manchmal Tumore oder Blutungsquellen, die mit anderen Endoskopen nicht erreichbar sind.

Bei endoskopischen Notfällen bestehen alle Möglichkeiten der sofortigen interventionellen Blutstillung, einschließlich Varizenbehandlung, der Notfall-ERCP sowie der endoskopischen Entfernung von Fremdkörpern. Bei Ernährungs-problemen (etwa bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen, mit Tumorleiden oder bei dementen Patienten) verfügt die Abteilung über alle Möglichkeiten, Ernährungssonden (Dünndarmsonden, PEG, PEJ, Magen-direktpunktionen) zu legen oder zu implantieren.

Eine große Rolle in der Abteilung spielt auch das gastroenterologische Funktionslabor. Mit Hilfe der Manometrie und pH-Metrie werden Schluckstörungen, Magenentleerungsprobleme, Refluxkrankheit, Probleme des Endarm-Schließmuskels untersucht und behandelt. Verdauungsstörungen von Milch- und Fruchtzucker sowie von Zuckeraustauschstoffen werden mit der H2-Atemtest-Methode aufgedeckt.

Die Abteilung ist mit „High-End“-Ultraschallgeräten ausgestattet, die eine sehr feine Darstellung der Bauchorgane einschließlich der Blutorgane und Blutströmungen ermöglichen. Durch die Verwendung von Ultraschall-Kontrastmitteln werden die Möglichkeiten des Ultraschalls noch zusätzlich erweitert, und es ergibt sich damit eine Bilddarstellung, die der Computer-tomographie oder dem Kernspin oft gleichwertig oder sogar überlegen ist.

Weitere Informationen gibt Ihnen gern:

 Chefarzt Dr. Ortwin Mann

Tel.: 0561/7201-122