23.05.2016

Atmosphäre des Vertrauens

Pfr. Göbel-Braun ist neuer Vorsitzender des Ethik-Komitees im Elisabeth-Krankenhaus
  • Prof. Herbert Haf (links) mit Pfarrer i. R. Peter Göbel-Braun, neuer Vorstizender des Ethik-Komitees im Elisabeth-Krankenhaus Kassel
  • Pfarrer i. R. Peter Göbel-Braun
  •  Prof. Dr. Dr. Thomas Heinemann, Mitglied im Deutschen Ethikrat
  • Krankenhausdirektorin Marieluise Labrie und Prof. Dr. Dr. Thomas Heinemann gratulieren Pfarrer i.R. Peter Göbel-Braun zu seinem Amt.

Als im Jahre 2000 das Ethik-Komitee gegründet wurde, war dies eine Entscheidung „mit Weitblick“, so der scheidende Vorsitzende Prof. Herbert Haf, denn es sorge für eine „Atmosphäre des Vertrauens.“ Der engagierte Christ, der auch an der Erarbeitung der Leitlinien beteiligt war, übergab nun sein Amt an den evangelischen Pfarrer i.R. Peter Göbel-Braun.
Die Einführung erfolgte im Rahmen einer feierlichen ökumenischen Andacht in der hauseigenen Kapelle des Elisabeth-Krankenhauses. „Es erfordert Mut, Gottes Wort und das eigene Gewissen bei schwierigen Entscheidungen gegeneinander abzuwägen“, sagte Pfarrer Dr. Norbert Ernst in seiner Ansprache.
Ist immer eine medizinisch maximale Versorgung angebracht, oder überfordert sie in Einzelfällen den Patienten, weil sein Leiden dadurch verlängert wird? Viele Patienten selbst, aber auch deren Angehörige sowie die betreuenden Mitarbeiter des Krankenhauses sind mit solchen Fragen belastet. „Dabei arbeitet ein Ethik-Komitee immer unter Zeitdruck und Entscheidungen sind unumkehrbar“, weiß Göbel-Braun, der mit seiner Arbeit den Betroffenen und Mitarbeitern den Rücken stärken will. Er, der in der Nachbarschaft des Elisabeth-Krankenhauses großgeworden ist, erinnerte in seiner Antrittsrede an die Namensgeberin, die heilige Elisabeth: Sie hat sich für die Armen und Bedürftigen mit all ihrer Kraft, die sie aus Gottesglauben schöpfte, eingesetzt und blieb sich selber treu. „Wie ihr muss es uns darum gehen, bei unserer Arbeit die Würde des Menschen zu wahren“, betonte der ehemalige pädagogische Vorstand der Diakonischen Werke Hephata.
Pfr. Göbel-Braun freut sich über seine künftige Aufgabe im Elisabeth-Krankenhaus, „einem Ort, an dem sich mit gegenseitigem Respekt begegnet und mit gutem Gewissen gehandelt wird.“ Und er ist überzeugt: „Das Ethik-Komitee ist ein wesentlicher Beitrag zur Standortsicherung eines christlichen Hauses. Das christliche Profil und das ethische Alleinstellungsmerkmal sind belastbares ökonomisches Material.“
Auch Festredner Prof. Dr. Dr. Thomas Heinemann, Mitglied im Deutschen Ethikrat, wies auf die Relevanz des Ethikkomitees hin. „Es gibt eine Diskrepanz zwischen Berufsethos und Wirklichkeit, Zeitmanagement und ökonomischem Druck – hier kann strukturierte Ethikarbeit Lösungen liefern.“ Eine gelingende Kommunikation gehöre zur Grundlage für das Wohl des Patienten. Dabei eigne sich der christliche Wertehorizont für die Realisierung von Selbstbestimmung des Patienten, Kommunikation, Behandlungsqualität und konsequente Gerechtigkeit.
Schließlich dankte Dr. Ralf Paland, Geschäftsführer Elisabeth-Krankenhauses, dem scheidenden Mitglied Prof. Herbert Haf für die wertvolle Arbeit, die von den Menschen im Krankenhaus immer positiv wahrgenommen wurde. Und er begrüßt seinen Nachfolger Pfr. Peter Göbel-Braun als „Sparringpartner“, der mit seinem Wissen und seiner christlichen Grundhaltung beratend zur Seite stehen wird – den Mitarbeitern des Hauses sowie den Patienten und deren Angehörigen, in einer „Atmosphäre des Vertrauens.“