31.01.2019

Cello pur

Europäische und orientalische Akzente in der Krankenhaus-Kapelle

Am Sonntag, 10. Februar 2019 ist Sebastian Kuhn um 15 Uhr mit seinem Cello zu Gast in der Kapelle des Elisabeth-Krankenhauses. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Kapelle wird gebeten. Patientinnen und Patienten können über kostenlose Kopfhörer zuhören.
Sebastian Kuhn spielt zum wiederholten Mal unter dem Titel „Cello pur“ in der denkmalgeschützten Kapelle, deren Akustik und besondere Atmosphäre er sehr schätzt. Diesmal bringt der Untertitel des Konzerts unterschiedliche Zeiten und Orte zusammen. Johann Sebastian Bach mit seinen exemplarischen Cello-Suiten (in diesem Fall der fünften); Ernest Bloch, den Schweizer Komponisten, der in Amerika wirkte; Dmitri Shostakovich, der im stalinistischen Russland komponierte: Diese Komponisten stehen für unterschiedliche Tonsprachen. Eher europäisch orientiert sind Bach und Shostakovich, während Bloch jüdische und hebräische Melodien einbezieht.
„Sebastian Kuhn bietet ein buntes Programm und weist für die Moderation in den Pausen zwischen den Komponisten mit Bedacht auf Texte der arabischen Mystik hin. Vor diesem Hintergrund vertieft sich auch die Wirkung seines Spiels. Ich bin froh, unseren Gästen und Patienten einen so reflektierten und einfühlsamen Cellisten präsentieren zu dürfen“, sagt Krankenhausdirektorin Marieluise Labrie.
Sebastian Kuhn wurde 1996 in Würzburg als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Er wurde bereits früh musikalisch geprägt und begann im Alter von fünf Jahren mit dem Violoncellospiel. In den folgenden Jahren sammelte er zusätzliche musikalische Erfahrung, sowohl durch andere Musikinstrumente, wie etwa Klavier und Saxophon, als auch durch bereits intensive kammermusikalische Tätigkeit.
Nach elf Jahren Privatunterricht bei Uwe Schachner wechselte er an die Hochschule für Musik Würzburg zu Professor Orfeo Mandozzi, bei dem er zwei Jahre lang ein Frühstudium absolvierte. In dieser Zeit war er unter anderem Preisträger im Wettbewerb Jugend Musiziert auf Bundesebene in der Wertung Streichquartett.
Neben ausgiebigem Orchesterspiel bekam Sebastian Kuhn wertvolle Impulse für seine musikalische Ausbildung durch die Cellisten und Lehrer Janos Török und Alexander Zhibaj. Seit 2015 bildet sich Sebastian Kuhn regelmäßig durch Alexandertechnik bei Uschi Hartberger (Würzburg) im Bereich Musikergesundheit und Körperbewusstsein weiter. Er schloss im selben Jahr seine Schulausbildung ab und erhielt die allgemeine Hochschulreife. Zunächst studierte er zwei Semester Musikwissenschaft an der Universität Würzburg.
Im April 2016 begann er sein Studium (Hauptfach Violoncello) an der Musikakademie der Stadt Kassel Louis Spohr bei Emanuel Wehse (Morgenstern Trio) und gewann unter anderem beim jährlichen Kammermusikwettbewerb Peredur den 1. Preis (Besetzung: Klaviertrio). Fächer wie Tonsatz, Tai Chi, Sprecherziehung, Pädagogik, Violoncello spezifische Fachdidaktik, Literaturkunde, Dirigieren und Klavier komplettieren seine Ausbildung. Er sammelt - neben dem Fokus auf die Literatur für Cello solo, Cello und Klavier sowie Cello mit begleitendem Orchester - auch viel kammermusikalische Erfahrung durch verschiedenste Ensemblebesetzungen.