Darmkrebs – immer operieren?
Laut Prognosen des Robert-Koch-Instituts werden im Jahr 2020 in Deutschland ca. 58.000 Menschen an Darmkrebs erkranken, dies bedeutet ca. 160 neue Betroffene täglich. Der Darmkrebs bleibt eine Volkskrankheit, jedoch brachten die letzten Jahre neue, hoffnungsvolle Therapieansätze. „Mit einer rechtzeitig durchgeführten Darmspiegelung kann diese Krebsart fast komplett ausgerottet werden, da die Mehrheit der Geschwüre sich aus den zuerst nicht bösartigen Polypen entwickelt“, sagt Dr. Gero Moog, gastroenterologischer Sektionsleiter des Viszeralmedizinischen Zentrums im Elisabeth-Krankenhaus Kassel. „Werden diese Polypen während der Darmspiegelung entfernt, können sie nicht mehr entarten“.
Wurde Darmkrebs diagnostiziert, haben Patienten häufig Angst vor großen Einschränkungen der Lebensqualität infolge einer Krebsbehandlung. Vor allem beim Mastdarmkrebs werden Störungen der Sexualfunktion, Inkontinenz und ein künstlicher Darmausgang befürchtet. „Von solchen Beeinträchtigungen sind besonders Patienten betroffen, die sowohl chirurgisch, als auch strahlen- und chemotherapeutisch behandelt wurden“, erklärt der Direktor des Viszeralmedizinischen Zentrums, Prof. Dr. Pawel Mroczkowski. Doch erfreulicherweise könne auf diese Kombinationstherapie oft verzichtet werden. Zum einen können viele Patienten schonend ohne vorausgegangene Bestrahlung operiert werden. Zum anderen kommt es bei ca. 20 Prozent der vorbestrahlten Patienten zu einem vollständigen Verschwinden des Tumors, so dass ein Teil dieser Gruppe gar nicht operiert werden muss. Dieses Verfahren ist in Deutschland allerdings noch nicht Standard und bedarf einer engmaschigen Kontrolle.
Prof. Pawel Mroczkowski und Dr. Gero Moog sind spezialisiert auf die Therapie von Darmkrebs in allen Entwicklungsstadien. Sie beantworten gerne Ihre persönlichen Fragen zum Thema. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Referenten: Prof. Dr. Pawel Mroczkowski, Direktor Viszeralmedizinisches Zentrum im Elisabeth-Krankenhaus Kassel und Dr. Gero Moog, Sektionsleiter Viszeralmedizinisches Zentrum
Veranstaltungszeit: Mittwoch, 03. April 2019, um 17 Uhr
Veranstaltungsort: Vinzenz-Saal (4.OG) im Elisabeth-Krankenhaus Kassel, Weinbergstraße 7, 34117 Kassel