17.05.2018

Letzte Hilfe

Kurs zur Begleitung Sterbender am Elisabeth-Krankenhaus

Am Donnerstag, 21. Juni 2018, ab 14 Uhr findet der erste „Letzte Hilfe“-Kurs am Elisabeth-Krankenhaus in der Weinbergstraße 7 statt – weitere Kurstermine sind in Vorbereitung. Der Kurs dauert vier Stunden und richtet sich an alle Menschen, die mit dem Sterben Nahestehender konfrontiert sind und diese in der letzten Lebensphase begleiten möchten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine vorherige Anmeldung ist notwendig – entweder telefonisch unter 0561 7201-110 oder per E-Mail an kschad@elisabeth-krankenhaus-kassel.de

Während Erste-Hilfe-Kurse fester Bestandteil der Hilfskultur in Deutschland sind, die fast jeder schon einmal besucht hat, wurde das Letzte-Hilfe-Kurskonzept erst vor einigen Jahren von Dr. Georg Bollig, einem Palliativmediziner und Notarzt aus Schleswig, zusammen mit dem Wiener PalliativCare-Experten Professor Dr. Andreas Heller entwickelt. Palliativteam-Koordinatorin Iris Füser und Palliativmedizinerin und Oberärztin der Abteilung Anästhesie & Intensivmedizin Astrid Langer haben sich als Kursleiterinnen „Letzte-Hilfe“ weitergebildet und bieten den Kurs am Elisabeth-Krankenhaus Kassel an. „Die Hinwendung zu Kranken und deren Angehörigen, das Lindern von Schmerzen, Trost im Leid und Begleitung im Sterben sind zentrale Grundsätze unseres Leitbildes als christliches Krankenhaus“, erklärt Iris Füser und ergänzt: „Das Kurskonzept passt dazu, diese Werte weiterzutragen.“

Gerade Tod und die Auseinandersetzung mit dem Sterben sind heute oft ein Tabu-Thema. Wohl jeder wünscht sich den „friedlichen Tod“ – abends einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Bei knapp 900.000 Sterbefällen im Jahr wird diese Vorstellung aber gerade mal in zwei Prozent der Fälle Realität. Viel öfter ist das Sterben ein längerer, herausfordernder und oft quälender Prozess. Viele Menschen müssen sich unvorbereitet damit auseinandersetzen – kämpfen, auch wenn sie einen anderen Menschen am Lebensende begleiten wollen, mit ihren eigenen Ängsten und Unsicherheiten.

Genau hier setzt der Letzte-Hilfe-Kurs an. Die Kursleiterinnen vermitteln Basiswissen zum Sterben, geben Rat und Anregungen für die Bewältigung herausfordernder Momente und liefern Denkanstöße – auch für Fragen der Vorsorge mit Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Mit einfach Maßnahmen auch als Laie dazu beizutragen, das Leid des Sterbenden zu lindern, dazu sollen die Kursteilnehmer befähigt werden.

Die Inhalte sind in vier Module gegliedert: Sterben ist ein Teil des Lebens – Vorsorgen und Entscheiden – Körperliche, psychische, soziale und existenzielle Nöte – Abschied nehmen vom Leben.