02.10.2014

Forschung für die Menschen

Spezialistinnen des Brustzentrums des Elisabeth-Krankenhauses beteiligen sich an bundesweiten Brustkrebstreffen in Frankfurt

Spezialistinnen des Brustzentrums des Elisabeth-Krankenhauses beteiligen sich an bundesweiten Brustkrebstreffen in Frankfurt

Kassel, 3. März 2014. Am vergangenen Wochenende fand in Frankfurt das Jahrestreffen der German Breast Group (GBG) und das Meeting „Mammakarzinom – State of the Art“ der Arbeitsgemeinschaft der Gynäkologischen Onkologie (AGO) unter Kasseler Beteiligung statt. Dr. med. Bettina Conrad, Leiterin des Brustzentrums des Elisabeth-Krankenhauses in Kassel, ist Mitglied des Ausschusses für adjuvante – also unterstützende – Chemotherapiestudien. Die Chefärztin präsentierte die neuesten Daten zu den ICE-Studien (Investigational Chemotherapy Elderly Patients), deren Therapieprotokolle auf die Behandlung älterer Patientinnen mit Brustkrebs und hohem Risikoprofil zugeschnitten sind. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse kann der Einsatz von Medikamenten schonend optimiert und Nebenwirkungen im Sinne der Patientinnen reduziert werden.

Das Studienzentrum des Brustzentrums des Elisabeth-Krankenhauses ist seit vielen Jahren sehr aktiv in der Durchführung der Studien für die German Breast Group und wurde 2011 aus 450 Prüfzentren ausgewählt und als „Bestes Zentrum der German Breast Group“ ausgezeichnet. Die GBG ist eine Forschungseinrichtung zur Planung, Organisation und Durchführung nationaler und internationaler Studien zur Therapie des Mammakarzinoms.

Des Weiteren wurden im Rahmen dieses Treffen Workshops und Kurse angeboten, die die Durchführung der Studien im klinischen Alltag optimieren, so zum Beispiel das Management von Nebenwirkungen bei neuen zielgerichteten Substanzen. Die Studientätigkeit nützt dabei nicht nur der Wissenschaft hinsichtlich neuer Behandlungsansätze und Therapieformen sondern ganz direkt auch den Studienteilnehmerinnen, die intensiv betreut die Vorteile innovativer Medikamente und Therapieformen nutzen können.

Auch bei der zweiten Veranstaltung, dem AGO-Meeting „State of the Art“, stand die Therapie des Mamma-Karzinoms im Mittelpunkt. Einmal im Jahr werden hier die neuesten Empfehlungen zur Behandlung von Brustkrebs vorgestellt, die die Arbeitsgruppe „Mamma“ erarbeitet hat. Das Team des Brustzentrums des Elisabeth-Krankenhauses nimmt diese Empfehlungen auf und setzt die Erkenntnisse unmittelbar in der praktischen Arbeit um.

Im Bereich der systemischen Therapie geht beispielsweise der Trend noch stärker hin zu neoadjuvanter Chemotherapie, d.h. der Chemotherapie vor der Operation, sofern diese aufgrund der Tumorbiologie angezeigt ist. Im Falle eines noch großen Resttumors nach dieser Therapie, also eines schlechten Ansprechens, stehen momentan im Rahmen von Studien postneoadjuvante Therapiekonzepte mit neuen Substanzen zur Verfügung.

Im Bereich der operativen Therapie zeigen die neuen Empfehlungen eine weitere Rücknahme der Radikalität bei Operation in der Achselhöhle. So kann immer mehr Patientinnen die klassische Axilladissektion, also die operative Entfernung der Lymphknoten aus der Achselhöhle, erspart werden – auch im Zusammenhang mit neoadjuvanten Therapiekonzepten, die vor einem Eingriff mit Chemo- oder Strahlentherapie die Tumormasse reduzieren sollen, und bei befallenen Wächterlymphknoten.

Die Patientinnen des Brustzentrums des Elisabeth-Krankenhauses profitieren durch die rege Studientätigkeit – zurzeit laufen mehr als 13 Studien. Neue Erkenntnisse und Behandlungsempfehlungen können immer auf dem aktuellsten Forschungsstand, zeitnah und individuell auf die Patientinnen zugeschnitten vom Team des Brustzentrums durchgeführt werden. Damit hat sich das Kasseler Brustzentrum des Elisabeth-Krankenhauses einen Platz in den Top 10 der bundesdeutschen Brustzentren erarbeitet.