02.10.2014

Gründung Onkologie-Verbund Nordhessen

„Onkologie-Verbund Nordhessen" des UniversitätsKrebszentrums Göttingen gegründet

Die drei nordhessischen Krankenhäuser, Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel, Elisabeth-Kranken-haus Kassel und Lungenfachklinik Immenhausen, erweitern ihre bestehende Zusammenarbeit mit dem UniversitätsKrebszentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Die vier Partner haben am Mittwoch, dem 10. Juli 2013, den „Onkologie-Verbund Nordhessen“ des Universitäts-Krebszentrums Göttingen gegründet. Mit dem Verbund wollen die Partner den Patienten routinemäßig das gesamte Spektrum onkologischer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten eröffnen.
Erklärtes Ziel der Neugründung ist die Erweiterung der bisherigen Zusammenarbeit mit dem UniversitätsKrebszentrum der UMG für eine bestmögliche medizinische Versorgung und eine deutlich günstigere Zukunftsperspektive in der Behandlung der Patienten mit onkologischen Erkrankungen in Nordhessen.
Für dieses Vorhaben unterzeichneten alle Beteiligten einen Letter of Intent, der diese Partner-schaft festlegt. Koordinierendes Zentrum ist das UniversitätsKrebszentrum der UMG. Das UniversitätsKrebszentrum bietet alle Forschungs- und Therapiemöglichkeiten, es steht in dem neuen Verbund allen Kooperationspartnern zur Verfügung. Die teilnehmenden Krankenhäuser haben direkten Zugang zu Experten der Universitätsmedizin Göttingen. Die Ärzte stimmen sich bei komplexen Fragestellungen eng miteinander ab. In gemeinsamen Tumorkonferenzen werden Patienten besprochen und nach modernsten Standards beurteilt.
HINTERGRUND
Das Hessische Sozialministerium hatte eine entsprechende Zusammenarbeit mit dem Hessi-schen Onkologie Konzept aus dem Jahr 2010 eingefordert, um damit die Versorgung von Patienten mit Krebserkrankungen zu verbessern.
Bereits 1981 wurde ein Programm des Bundes und der Länder zur Verbesserung der Krebs-bekämpfung in Deutschland initiiert und 1987 wurden in Hessen erste Tumorzentren und Onkologische Schwerpunkte ausgewiesen. Da sich in den zurück liegenden Jahrzehnten die medizinisch fachlichen Konzepte zur Behandlung von Krebserkrankungen weiterentwickelt haben, forderte das Hessische Sozialministerium die Krankenhäuser auf, sich über strukturelle Vorgaben zur Behandlung zu optimieren. Dabei sollen die bisherigen Behandlungskonzepte so weiter entwickelt werden, dass nicht nur die Kompetenz der großen spezialisierten Kranken-häuser gewährleistet ist, sondern auch kleinere Krankenhäuser in die Lage versetzt sind, über vertraglich geregelte Kooperationen das erforderliche Know-how aufzuweisen.
In einem Letter of Intent haben sich die genannten Krankenhäuser aus Nordhessen und die
Universitätsmedizin Göttingen (UMG) auf gemeinsame Eckpunkte ihrer Zusammenarbeit
verständigt, die in einer festen Vertragsverbindung fixiert werden.
Interdisziplinäre Tumorkonferenzen, in denen Patienten vorgestellt und deren Behandlung
besprochen werden, gibt es bei den genannten Partnern schon heute. In den so genannten
„Tumorboards“ einigen sich die Experten aus allen Häusern auf die beste Behandlungsmethode
für komplexe Fälle.
Neu ist, dass über die strukturierte Zusammenarbeit der direkte Zugang zu den Tumorkonferenzen
der Universitätsmedizin Göttingen als Maximalversorger hergestellt ist. Die Behandlungserfolge
werden zentral dokumentiert und dienen so der ständigen Verbesserung der
Therapiemöglichkeiten. Die Ärzte der Kooperierenden Krankenhäuser können an den
Angeboten des UniversitätsKrebszentrums Göttingen teilnehmen. Damit findet ein noch
engerer Austausch über neueste Therapiekonzepte und Richtlinien statt.
Neben der gemeinsamen Nutzung von Datenbanksystemen und des zentralen Krebsregisters
des G-CCC, Fortbildungsangeboten sowie direktem interdisziplinärem Austausch bietet der
neue Verbund die rasche Überleitung von Patienten an die Universitätsklinik oder die beteiligten
Krankenhäuser, zudem die Vermittlung ärztlicher Zweitmeinungen. Geplant sind zudem
ein gemeinsamer Internetauftritt und in mittlerer Perspektive eine Zertifizierung des
„Onkologie-Verbundes Nordhessen“ des UniversitätsKrebszentrums Göttingen.
Durch die Eingangstür des Kooperationshauses erreicht der Patient zum einen die Expertise
der behandelnden Ärzte vor Ort, zum anderen die Kompetenz universitätsmedizinischer
Experten. Der neu geschaffene „Onkologie-Verbund Nordhessen“ des UniversitätsKrebszentrums
Göttingen ist damit ein gutes Beispiel, wie eine qualitative Behandlung von Patienten
über verschiedene Fachbereiche hinweg und über verschiedene Krankenhausträger erreicht
werden kann.
DAS UNIVERSITÄTSKREBSZENTRUM GÖTTINGEN
Die Aufgaben des UniversitätsKrebszentrum Göttingen erstrecken sich auf die drei großen
Bereiche Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Der Brückenschlag zwischen Krebsforschung
und Krankenversorgung zählt zu den zentralen Aufgaben: Die Ergebnisse der Forschung sollen
sich unmittelbar positiv auf die Behandlung der Patienten auswirken. Zudem erhalten Patienten die
Möglichkeit, an klinischen Studien teilzunehmen.
Am UniversitätsKrebszentrum Göttingen beteiligen sich aus der UMG die Allgemein-, Viszeral- und
Kinderchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hämatologie und Onkologie, Molekulare
Onkologie, Neuropathologie, Palliativmedizin sowie Strahlentherapie und Radioonkologie.
Weitere Partner des UniversitätsKrebszentrums Göttingen sind die onkologischen Schwerpunktpraxen
und die Krankenhäuser der Region. Das UniversitätsKrebszentrum Göttingen unterstützt
die assoziierten Mitglieder dabei, ihren Patienten eine qualitätsgesicherte Therapie anzubieten und
durchzuführen. Dafür verpflichten sich die assoziierten Mitglieder, die Qualitätsinstrumente des
UniversitätsKrebszentrums Göttingen einzusetzen, die Therapieentscheidung für ihre Patienten in
den Tumorboards zu treffen und die Behandlungsergebnisse dieser Patienten zu dokumentieren.
VORTEILE FÜR DIE PATIENTEN

  • Überleitung kritischer Patienten an das UniversitätsKrebszentrum Göttingen
  • Zweitmeinungsmöglichkeit
  • Möglichkeit der konsiliarischen Vorstellung beim UniversitätsKrebszentrum Göttingen
  • Leitlinienkonforme, gemeinsam abgestimmte Therapie und Nachsorge
  • Einbringung der Patienten in interdisziplinäre Fallkonferenzen des G-CCC
  • Qualitätssicherung, u.a. über Zertifizierung
  • Möglichkeit der Teilnahme an aktuellen Studien für Patienten des Netzwerkes

Informationen: www.ccc.med.uni-goettingen.de
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel Gemeinnützige GmbH Michael Gribner, Telefon: 0561 / 3086-2001
sekretariat@rkh-kassel.de
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
UniversitätsKrebszentrum Göttingen (G-CCC), Geschäftsstelle: Dr. Helge K. Schumacher, Telefon 0551 / 39-9275
helge.schumacher@med.uni-goettingen.de