Mehr Sicherheit im OP

Immer wieder berichten die Medien von vergessenem OP-Besteck im Körper eines Patienten oder von Operationen an der falschen Körperseite oder einem falschen Organ. „Horrorszenarien für Patienten, die unter Narkose die Kontrolle über ihren Körper in die Hände des OP-Teams legen“, sagt Dr. Uwe Behrmann, Ärztlicher Direktor des Elisabeth-Krankenhauses. Um derartige Fehler zu vermeiden, werden in dem Notfallkrankenhaus  besondere Sicherheitsstandards durchgeführt.

„Jeder Patient erhält ein nur schwer zu entfernendes Armband, das über seine Identität Auskunft gibt“, so der Mediziner. Einen Tag vor der OP kennzeichnet der Arzt die zu operierende Stelle mit einem wasserfesten Stift, um Verwechslungen zu vermeiden. Patientenname und geplanter Eingriff werden vor der OP sowohl auf der Station, als auch im Schleusenbereich direkt vor dem Operationssaal anhand der Patientenakte kontrolliert und auch vom Patienten selbst abgefragt.

"Vor dem ersten Schnitt beginnen wir mit dem sogennaten Team-Time-Out", erklärt Dr. Behrmann. Dabei geht das OP-Team gemeinsam eine Checkliste durch. Geprüft werden ein letztes Mal Patientenidentität, Eingriffsort, Operationsverfahren und -besteck, sowie benötigte Materialien, wie etwa Implantate oder Blutkonserven. Erst wenn alle abgefragten Informationen übereinstimmen und die Durchführung des Team-Time-Outs vom Anästhesisten anhand der Patientenakte bestätigt wurde, darf die Operation beginnen.

Um auch nach dem Eingriff Fehler, wie in Körperhöhlen vergessene Tupfer, Klemmen oder gar Scheren zu vermeiden, werden die Materialien vor und nach der Operation gezählt und auf Ihre Vollständigkeit überprüft. Das geschieht durch zwei Schwestern, die Ihre Ergebnisse abschliessend nochmals miteinander vergleichen. "Vier Augen sehen schließlich mehr als zwei", betont Behrmann. Die Klinik arbeitet mit Checklisten, wie es in der Luftfahrt bei Pilotem seit langem Standard ist. Denn bereits das Wissen um menschliche Schwächen und Fehler, kann das Auftreten unerwünschter Ereignisse vermeiden.